Mittwoch 20. April
Es ist das zweite stattfindende Seminar über Medienarbeit im S3-Modul und die Idee dieses Blogs entsteht in meinem Kopf. Es verfolgt das Seminar, welches einmal wöchentlich am Mittwoch von 8-10 Uhr in der Uni Hannover stattfindet, seine Inhalte, das Geschehen und fungiert als Protokoll mit persönlicher Note. Alles spielt sich im Rahmen einer Studienleistung ab, soll mir aber auch Vergnügen und einen Lerneffekt ermöglichen. Man kann aber auch schlicht und ergreifend sagen, dass ich mich einfach mit als erste gemeldet habe ;-)
Kommen wir nun zum eigentlich wesentlichen: Dem Inhalt des heutigen Seminars.
Zuerst stand einiges organisatorisches auf dem Tagesplan. Es ging um die Verteilung der Termine für die Studien- bzw. Prüfungsleistungen.
Der Seminarplanung schloss sich ein Vortrag unseres Dozenten Torsten Siever an, welcher sich mit der Geschichte der Medien und einem allgemeinen Überblick derselben beschäftigte.
Medium, Medien
Was sind Medien überhaupt? Nun, zuallererst versteht man darunter Apparate zur Informationsverteilung, wobei das Medium an sich gleich mehrere Bedeutungen aufweisen kann. Es kann als Träger von Informationen verstanden werden (z.B. eine CD), als vermittelndes Element in den Naturwissenschaften (Wasser und seine Leitfähigkeit) oder auch, aus der parapsychologischen Sicht, als Verbindung zwischen den Welten und als Bote.
Harry Pross teilte die damals bekannten Medien 1972 in primäre, sekundäre und tertiäre Medien ein. Als primäres Medium galt hier zum Beispiel die gesprochene Sprache, da keine technologischen Werkzeuge benötigt werden. Sekundäre Medien bedürfen eines technischen Mediums auf der Seite des Senders oder Empfängers. Zu nennen wären hier die Morsezeichen oder Schallhörner. Für die optische Kategorie hatte ich mir noch Rauchzeichen überlegt. Tertiäre Medien, wie der Rundfunk, benötigen auf beiden Seiten technische Geräte.
Medien sind aus mehreren Perspektiven interessant: biologisch gesehen kann man sich mit der Wahrnehmung befassen. Ist sie haptisch, optisch, akustisch oder vielleicht gar olfaktorisch? Ist sie akustisch, könnte man die Medien auch aus physischer Sicht betrachten. Aus technologischer Sicht sind natürlich die Trägermedien an sich interessant und die soziologische Perspektive befasst sich mit den Auswirkungen der Medien auf die Kultur. (Persönliche Anmerkung: Angesichts des aktuellen Fernsehprogramms vermute ich allmählich, dass die soziologische Betrachtungsweise der Medien nicht mehr betrieben, oder aber von der Werbeindustrie finanziert wird.)
Geschichte der Medien
Kommen wir nun abschließend zur Geschichte der Medien oder vielmehr zur Entwicklung.
Vor Gutenberg ist das Ganze recht simpel: es gab vorherrschend lediglich die gesprochene Sprache. Die Schriftsprache war größtenteils der Kirche vorbehalten, geschrieben wurde auf Pergament. Außerdem dürften einigen die Höhlenmalereien bekannt sein. Auch diese lassen sich als frühe Medien bezeichnen.
Im Zuge der Renaissance erfand Gutenberg um 1450 dann die beweglichen Lettern und seine Druckmaschine, welche den Massendruck ermöglichte und viele Handgelenke um das ewige Abschreiben in den Skriptorien erleichterte. Dies führte natürlich zu einer Wissensverbreitung in der Bevölkerung und, wie sollte es anders sein, auch die Kirche hatte ihren Nutzen von der Geschichte: Die Ablassbriefe konnten nun ebenfalls zu Hauf gedruckt und verkauft werden.
Um 1500 entwickelte sich die Vollksalphabethisierung weiter, es gab zum Beispiel Flugblätter zu Bauernaufständen. So erschien in Wolfenbüttel um 1609 die erste Zeitung in Deutschland und 1650 schon die erste Tageszeitung in Leipzig.
Fort von den Printmedien führte vor allem auch die Entdeckung der schallgebundenen Kabelübertragungen 1876, deren Resultat das Telefon war. Das ganze wurde noch perefktioniert, so dass man von den netten Damen, die jede Leitung per Hand verbanden, direkt seinen gewünschten Gesprächspartner anrufen konnte.
So wurde denn im 20. Jahrhundert die Zeitung als großes Massenmedium vom Rundfunk abgelöst, 1906 war in den USA die erste Radiosendung zu hören und 1924 dann auch in Deutschland.
Die Besonderheit am Radio im Gegensatz zum Telefon war, dass vom Sender nicht nur ein, sondern viele Empfänger erreicht wurden.
Auch die Verbindung von akustischer und visueller Wahrnehmung war in den Medien möglich, als auf Basis der braunschen Röhre von 1897 der Fernseher entwickelt werden konnte. Hinzu kam das Kino mit seinen Stummfilmen, welche sich bis heute einiger Beliebtheit erfreuen können.
Die Entstehung des Computer, wie wir ihn heute kennen, begann schon 1938 mit dem ersten programmierbaren mechanisierten Rechner. Ab den 50er Jahren wurden Rechner schon in Serien produziert, obgleich sich niemand einen Nutzen für Privathaushalte vorstellen konnte. Erst in den 80ern hielt der Computer Einzug in die heimischen Arbeitszimmer und wurde in allen Belangen immer wichtiger.
Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, 1985 in einen Haushalt mit Computer hineingeboren worden zu sein. Einen Internetzugang hatten wir ab 1996. Spätestens seit der Jahrtausendwende ist der Computer in fast allem Familien, teilweise in mehrfacher Ausführung, anzutreffen und vereint in sich die Funktionen aller vorigen Medien.
Über das Internet lässt sich Radio hören, ein Buch lesen, sogar Tageszeitungen lassen sich elektronisch abrufen und abonnieren.
Kaum einer erinnert sich an eine handyfreie und internetbefreite Zeit. Ich selbst konnte sie nur bis zur Pubertät erleben, aber schlechter habe ich mich davor auch nicht gefühlt.
Nächste Woche erwartet uns: Akustische Medien, Arbeit mit Radiospots, Theorie dazu und vieles mehr.
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