Am 18. Mai wurde in unserem Medienarbeit-Seminar ein Gastvortrag von Elke Bolzendahl zum Thema Public Relations gehalten. Sie selbst arbeitet für die Firma pr/omotion, deren Hauptanteil an Kunden aus Stadtwerken in Norddeutschland besteht.
Zu allererst ging sie darauf ein, was Public Relations überhaupt meint, nämlich die Arbeit mit der Öffentlichkeit und die Positionierung eines Unternehmens in eben dieser. Abgekürzt wird Public Relations oft mit "PR", was die meisten an Flyerverteiler in der Innenstadt denken lässt. Doch merke: hierm it hat das Ganze nichts zu tun. Vielmehr geht es um Beratung der Unternehmen vor allem zur Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit, es geht um das Erstellen von Zeitungsanzeigen für ein Unternehemn oder Pressemitteilungen. Auch Kundenblätter können in den Aufgabenbereich der Public Relations fallen.
Man muss das Unternehmen also in der Öffentlichkeit bekannt machen. Es ist dabei sehr wichtig, sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Unternehmens zu kennen, um mögliche Chancen wahrzunehmen und ein Konzept entwickeln zu können. So etwas ist jedoch auch mit Riskien verbunden, denn ein Konzept könnte seine Wirkung auch verfehlen. Deswegen muss es unbedingt zum Auftraggeber passen, bei Bedarf angepasst werden, um ein stimmiges Gesamtbild zu bieten. Ein konservatives Unternehemn lässt sich zum Beispiel eher schlecht mit bunten Logos, kritzeliger Schrift und umgangssprachlichen Slogans vermarkten.
Mögliche Werbemaßnahmen für die Public relations, mit denen ein Unternehmen in der Öffentlichkeit präsentiert werden kann sind zum Beispiel: Sponsoring (Fußballtrikots), Newsletter, soziale Netzwerke, Zeitung, Broschüren, Flyer, Anzeigen und Logos.
Ein sehr wichtiges Kriterium ist das Logo und der Wiedererkennungswert. Ein Logo prägt sich dem Kunden gut ein und das konsequente Verwenden bestimmter Farben oder Linien trägt dazu bei, dass das Unternehmen schnell mit etwas assoziiert wird.
Die PR-Agentur entwickelt zu diesem Zweck üblicherweise ein CD-Corporate Design für den Auftraggeber, das den Mitarbeitern ausgeteilt wird. Es enthält das nun zu verwendende Logo samt Farben, die Schriften, Briefköpfe, Broschürenmuster, Formatvorgaben, Key Visuals und vieles mehr.
Ein weiteres Theme des Vortrags bildete die Pressearbeit und wie sie in einer PR-Agentur funktioniert.
Der Ausgangspunkt ist stets das neue Produkt, dem schließt sich dann die Entscheidung an, ein volles PR-Programm durchzuziehen, oder nur ausgewählte PR-Maßnahmen zu ergreifen. Auch ist abzuwägen, welche Maßnahmen gegenüber anderen Vor- oder Nachteile für das Unternehmen hätten.
Als Beispiel: Zeitungsanzeige vs. Pressemitteilung
Eine Anzeige ist grundsätzlich emotionaler, plakativer, teurer und könnte schnell unseriös wirken.
Eine Pressemitteilung hingegen ist informativer, günstiger und wirkt seriöser. Es kommt ganz auf das Produkt an und wie es präsentiert werden soll. Pressemitteilungen werden vielleicht überlesen oder ignoriert, während eine Anzeige schnell ins Auge fällt, dafür aber kaum Information mit sich bringt.
Aber worauf sollte beim Verfassen einer Pressemitteilung und anderen Pressetexten überhaupt geachtet werden? Dem Seminar wurde ein Negativbeispiel ausgeteilt, dies wurde kurz untersucht und es wurden Punkte aufgezählt, die für das Verfassen einer guten PM unerlässlich sind:
-sie sollte kurz und knapp gehalten sein und die wichtigsten Infos enthalten. Außerdem sollten wenig Substantive und Adjektive vorhanden sein.
-die PM muss einen klaren und einleuchtenden Satzbau enthalten mit kurzen Sätzen, die eher im Aktiv als im Passiv stehen sollten.
-klare Aussagen sind wichtig, die nicht irreführend sind
-Absender und Ansprechpartner für die Presse sind anzugeben
-bei Gegebenheit Fotos und Logos mitschicken
-ein Leseanreiz durch z.B. eine gute Überschrift sollte geschaffen werden
-das Wichtigste ist an den Anfang zu stellen
-Die PM ist in der dritten Person Sg. zu verfassen
-die Aufmachung und der Schreibstil sollten dem Anlass angepasst sein
-die PM sollte zeigend statt beschreibend sein: z.B. "Stuhl" statt "Sitzmöbel"
Bei Anzeigen sollten Negativpunkte des Unternehmens nicht übergangen, sondern einleuchtend erklärt werden. Der Kunde wird durch eine gute Anzeige informiert, während das Unternehmen von einer guten Seite präsentiert wird. Außerdem wird die Anzeige bestenfalls dem Layout der zeitung angepasst.
Für diejenigen, die an einem Job in der PR-Branche interessiert sind, gab es auch ein paar Informationen:
Aktuell besteht die PR-Branche aus vielen Quereinsteigern, auch wenn die Gewerkschaft versucht, dies zu ändern. Berufserfahrung zählt also mehr als eine passende Ausbildung.
Momentan ist es wieder etwas leichter, in diesem Beruf Fuß zu fassen, wobei persönliches Engagemant und der Umgang mit Kunden unumgänglich sind.
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